Einbindung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen in den Schulsport in Deutschland und der Schweiz: eine vergleichende Analyse

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Ziel dieser Querschnittsstudie war die Erhebung des Status quo im Umgang mit SuS mit chronischen Erkrankungen im Sportunterricht in Deutschland und der Schweiz. An schweizerischen Schulen kam hierbei größtenteils ein Programm der differenzierten Sportbefreiung (Activdispens) zum Einsatz. Es erfolgte die Durchführung von drei Online- Umfragen unter Ärzten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie unter deutschen und schweizerischen Sportlehrkräften, um sowohl die pädagogische, als auch die ärztliche Perspektive zu erheben. Die Auswertung der Umfrage der Ärzteschaft ergab, dass die häufigsten Gründe für die Ausstellung einer Schulsportbefreiung akute Infekte und Verletzungen (zusammen über 80%) ausmachten, während chronische Schmerzen und Erkrankungen für 13,4% der Schulsportbefreiungen verantwortlich waren. Zwei Drittel der Befragten gaben an, bereits eine differenzierte Sportbefreiung ausgestellt zu haben, wobei nur 12% der Befragten angaben, dies auch sehr häufig zu tun. Im Vergleich der schweizerischen und deutschen Sportlehrkräfte an weiterführenden Schulen fiel auf, dass an schweizerischen Schulen prozentual signifikant mehr SuS am Sportunterricht teilnahmen als in Deutschland. Darüber hinaus gaben schweizerische Sportlehrkräfte signifikant häufiger an, dass sie eine Sportbefreiung von Medizinern erhalten hatten, wobei die Gründe der Nichtteilnahme und deren prozentuale Verteilung den Angaben der Ärzteschaft ähnelten. Grundsätzlich gaben deutsche Sportlehrkräfte die Vorlage einer differenzierten Sportbefreiung statistisch signifikant seltener an als ihre schweizerischen Kollegen. Diese wiederum fühlten sich signifikant besser durch ihr Studium auf den Umgang mit Kindern mit chronischen Erkrankungen vorbereitet und fühlten sich auch sicherer im Umgang mit Notfallsituationen während dem Sportunterricht. In Deutschland bleibt eine Erhöhung der körperlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen mit akuten und chronischen Erkrankungen durch den Schulsport bisher häufig aus. Dies wäre jedoch nicht nur im Rahmen des physiologischen Heranwachsens sinnvoll und wünschenswert, sondern auch im Sinne einer Primär- und Sekundärprävention sinnvoll. Eine Förderung der körperlichen Aktivität von Heranwachsenden durch schulbasierte Interventionen ist ein vielversprechender Ansatz, um gegen den bestehenden Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen vorzugehen. Programme zur Implementierung einer differenzierten Sportbefreiung, wie beispielsweise Activdispens, können hierbei hilfreich sein. Darüber hinaus könnte die Bereitstellung von offiziellem Informationsmaterial für Lehrkräfte und Ärzte dabei helfen, bestehende Hürden bei der Umsetzung der differenzierten Sportbefreiung abzubauen. Zusätzlich wäre eine verbesserte sportpädagogische Ausbildung der deutschen Lehrkräfte in Bezug auf chronische Erkrankungen wünschenswert.

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