Aufnahme-Prävalenz von MRSA und MRGN in einer universitären Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie unter Berücksichtigung der anhand der Screening-Bögen abgefragten Risikofaktoren
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Abstract
Hintergrund
An allen Kliniken der Universitätsmedizin Mainz wurde ein Aufnahme-Screening auf MRSA und MRGN eingeführt. In der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit entstand der Eindruck, dass positive MRSA- und MRGN-Befunde selten sind und dass die prophylaktische Isolierung aller Patientinnen mit Risikofaktoren und ausstehendem Abstrich-Ergebnis die Bettenkapazität der Klinik belastet.
Patientenkollektiv und Methoden
Es wurden alle stationären Aufnahmen in einem Zeitraum von 6 Monaten im Jahr 2017 eingeschlossen. Insgesamt waren es 2419 Patientenfälle, von denen 2006 bei der Aufnahme auf MRSA- und MRGN-Risikofaktoren gescreent wurden. Bei jedem Fall wurde in der Akte nach den MRSA- und MRGN-Screening-Bögen gesucht und es wurde jeweils erfasst, ob und welche Risikofaktoren vorliegen und ob der MRSA- oder MRGN-Abstrich-Befund positiv oder negativ war.
Ergebnisse
Es zeigte sich in der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit eine MRSA-Aufnahme-Prävalenz von 0,3% (6 positive MRSA-Fälle von 2006 auf Risikofaktoren gescreenten Fällen), eine 3MRGN-Aufnahme-Prävalenz von 0,15% (3 positive 3MRGN E. coli-Fälle von 2006 auf Risikofaktoren gescreenten Fällen) und eine 4MRGN-Aufnahme-Prävalenz von 0%.
Signifikante Risikofaktoren für MRSA bei dieser Patientengruppe sind in erster Linie MRSA-Nachweis in der Vorgeschichte und in zweiter Linie Aufenthalte von mehr als 4 Wochen in Krisenregionen sowie Regionen oder Einrichtungen mit hoher MRSA-Prävalenz.
Wegen des Risikofaktors ‚Stationärer Voraufenthalt von mehr als 3 Tagen in den letzten 12 Monaten‘ wurden 347 Fälle (54,64% aller auf MRSA abgestrichenen Fälle) auf MRSA untersucht und prophylaktisch isoliert. Bei all diesen Fällen war der MRSA-Befund negativ. Dieser Risikofaktor erscheint bei der gynäkologischen und geburtshilflichen Patientengruppe nicht signifikant.
Der MRGN-Risikofaktor Aufenthalt von mindestens 4 Wochen oder Kontakt zum Gesundheitssystem in Endemie- und Krisenregionen sehen wir mit 3 positiven MRGN-Fällen von insgesamt 48 wegen dieses Risikofaktors abgestrichenen Fällen als signifikant an. Die Relevanz aller anderen MRGN-Risikofaktoren können wir aufgrund der niedrigen Zahlen nicht beurteilen.