Beeinträchtigt die Aktivierung von Bindungsangst die kognitive Leistungsfähigkeit? - Eine experimentelle Untersuchung an Patienten einer psychosomatischen Akutstation und gesunden Vergleichspersonen

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Es wurden an 60 Probanden (20 nicht traumatisierte / 20 traumatisierte Patienten / gesunde Kontrollgruppe) die Auswirkungen einer Traumatisierung in der Kindheit und eines ungelösten Bindungsstatus auf kognitive Fähigkeiten überprüft. Ebenso wurde die protektive Funktion affektzentrierten Mentalisierens untersucht, und zwar anhand der Fragestellung, ob eine Störbarkeit kognitiver Funktionen durch die gut ausgeprägte Fähigkeit zum Mentalisieren abgemildert wird. Hierbei wurde das Vorliegen einer Traumatisierung in der Kindheit mit dem CTQ erfasst. Die kognitive Fähigkeit wurde als Funktion des Arbeitsgedächtnisses, genauer als visuelle und auditive Merkspanne operationalisiert. Überprüft wurde dies mit dem BBT und dem Zahlennachsprechen aus dem WIE. Es konnte ein Zusammenhang eines Kindheitstraumas mit einem ungelösten Bindungsstatus bei Merkspanneaufgaben gefunden werden [F(1,56) = 8.336; p = .006; η² = .130]. Probanden mit einem Kindheitstraum und einem aktuell vorherrschenden ungelösten Bindungsstatus zeigen signifikant schlechtere Ergebnisse im Zahlennachsprechen nach der Aktivierung von Bindungsängsten. Dieses Ergebnis lässt Ableitungen für die Gestaltung des Therapieablaufs traumatisierter Patienten zu. So sollte bereits in der Diagnosephase der Zusammenhang zwischen Traumatisierung, Bindung und kognitiver Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden. Ebenso können Therapieinterventionen etabliert werden, die es möglich machen bei traumatisierten Patienten die Verarbeitungskapazität für therapeutische Inhalte aufrechtzuerhalten.

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