Association of plasma renin and aldosterone concentration and its ratio with systolic and diastolic cardiac function and phenotypes of cardiac disorder
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Zusammenfassung
Herzinsuffizienz und kardiale Dysfunktion sind verschiedene klinische Entitäten und Stadien
desselben komplexen Krankheitsbildes. In Abhängigkeit vom Vorhandensein klinischer
Symptome und der pathogenetischen Mechanismen unterscheidet man die symptomatische
Herzinsuffizienz (HF) und die asymptomatischen kardialen Dysfunktionen (CD), sowie die
diastolisch, systolisch und kombinierte diastolische-systolische Dysfunktion. Demnach gibt
es fünf klinische Phänotypen: die isolierte diastolische Dysfunktion (DD), die isolierte
systolische Dysfunktion (SD) die kombinierte diastolische und systolische Dysfunktion sowie
die Herzinsuffizienz mit erhaltener EF (HFpEF) und mit reduzierter EF (HFrEF). Es konnte
gezeigt werden, dass Geschlecht, Alter, kardiovaskuläre Risikofaktoren, Komorbiditäten und
weibliche Hormone einen Einfluss auf die Prävalenz und Pathophysiologie der
Herzinsuffizienz haben. Strukturelles Remodelling durch Verlust von Myozyten, exzentrische
bzw. konzentrische Hypertrophie des Myokards sowie funktionelle Veränderungen des
Herzgewebes aufgrund von Inflammation führen zum Auftreten der oben genannten fünf
klinischen Phänotypen der asymptomatischen Herzfunktionsstörung und Herzinsuffizienz.
Zudem wurde in zahlreichen Studien belegt, dass die Aktivierung des RAAS-Systems eine
wesentliche Rolle in der Entstehung von Störungen der Herzleistung spielt.
Ziel dieser Arbeit war geschlechtsspezifische Unterscheide von Plasma-Renin, Plasma-
Aldosteron und deren Verhältnis (ARR) in den fünf klinischen Phänotypen der kardialen
Dysfunktion zu untersuchen. Hierfür wurden die klinischen Daten von 14.740 Teilnehmer
der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS), einer monozentrischen prospektiven
Kohortenstudie, eingeschlossen. Alter, Geschlecht, kardiovaskuläre Risiken,
Komorbiditäten, die glomeruläre Filtrationsrate (GFR), der Menopausenstatus von Frauen
sowie Hormonersatztherapie bzw. Antikontrazeptiva und Medikamente, die in das RAAS
eingreifen, wurden aus den Krankenakten erhoben um deren Einfluss auf die Herzleistung
zu untersuchen. Die Zuordnung zu den Untergruppen der Herzfunktion erfolgte anhand der
echokardiographischen Messungen LVEF und E/E'.
Die Studie ergab mehrere geschlechtsspezifische Unterschiede. Bei Männern war die
Renin- und Aldosteronkonzentration im Blut signifikant mit den Phänotypen HFpEF und
HFrEF assoziiert, bei Frauen jedoch nur mit HFpEF. Die Ergebnisse unterstreichen die
Erkenntnis zahlreicher anderer Arbeiten, die gezeigt haben, dass Sexualhormone die
Aktivierung des RAAS beeinflussen. Zudem haben mehrere Studien in Übereinstimmung
mit unserer Beobachtung gezeigt, dass bei Frauen die Prävalenz von HFpEF fast doppelt so
hoch ist als die Prävalenz von HFrEF.
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Bei Männern zeigte sich eine Assoziation zwischen der Konzentration von Aldosteron im
Plasma mit den isolierten und kombinierten asymptomatischen kardialen Dysfunktionen. Die
Höhe des Plasmaspiegels von Renin scheint keinen besonderen Einfluss auf diese
Phänotypen zu haben. Im Gegensatz dazu war bei Frauen die Höhe der
Plasmakonzentration von Renin und Aldosteron mit DD assoziiert, nicht jedoch mit der
kombinierten Dysfunktion. Möglicherweise beeinflusst bei Männern Aldosteron die
Entstehung der asymptomatischen DD und der kombinierten kardialen Dysfunktion. Bei
Frauen scheinen beide Hormone nur bei der isolierten asymptomatischen diastolischen
Dysfunktion (DD) eine Rolle zu spielen.
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass bei Männern die RAAS-Aktivierung für die
symptomatischen Stadien der kardialen Dysfunktion HFpEF und HFrEF eine wichtige Rolle
einnimmt. Bei Frauen scheinen Renin und Aldosteron für die Phänotypen der systolischen
Dysfunktion und der Herzinsuffizienz von untergeordneter Rolle zu sein, möglicherweise
durch Interaktionen von Östrogenen mit RAAS. Weitere Studien sind notwendig zur
genaueren Untersuchung des Einflusses der Geschlechtshormone auf die kardialen
Dysfunktionen bei Frauen und Männern.