Stromunfälle im Kindes- und Jugendalter - Eine retrospektive Analyse mit Erwachsenen als Vergleichsgruppe -

dc.contributor.authorGünal, Betül
dc.date.accessioned2023-09-11T12:54:48Z
dc.date.available2023-09-11T12:54:48Z
dc.date.issued2023
dc.description.abstractEinleitung: Stromverletzungen sind selten und machen nur eine Minderheit der Behandlungen in Verbrennungszentren weltweit aus. Dennoch sind Verletzungen und Verbrennungen durch elektrischen Strom mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert. Obwohl in europäischen Ländern hohe Sicherheitsstandards vorherrschen, führen Stromunfälle heutzutage weiterhin zu fatalen Verletzungen. Das Ziel dieser Studie ist es, Patienten mit strominduzierten Verletzungen zu charakterisieren, welche in Verbrennungszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz behandelt wurden. Dabei sollen die Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen identifiziert werden. Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, die chirurgische Behandlung und die Präventivmaßnahmen von Stromverletzungen zu verbessern. Material und Methoden: In der vorliegenden Studie erfolgte eine retrospektive Analyse strominduzierter Verbrennungen und Verletzungen von 215 Patienten, die nach einem Stromunfall in Verbrennungszentren der deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und der Schweiz im Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2018 vorstellig waren. Die anonymisierten Daten stammen aus dem Verbrennungsregister der DGV. Dabei wurden die Charakteristika, die Unfallmechanismen, das Verbrennungsausmaß, die Verbrennungstiefe, die verbrannten Körperteile, die Liegedauer, die Komplikationen und die Sterberaten der Stromverletzten analysiert. Anhand von Mann-Whitney-U-Tests und Fisher's Exact Tests wurden die Unterschiede zwischen Hochspannungs- und Niederspannungsverletzungen sowie die Unterschiede zwischen Stromunfällen im Kindes- und Erwachsenenalter dargestellt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 215 stromverletzte Patienten (42 Kinder und 173 Erwachsene) in die Studie aufgenommen. Das mittlere Alter der Kinder betrug 6,55 ± 5,88 Jahre und das der Erwachsenen 40,01 ± 16,88 Jahre. Der Großteil war männlich (86,5 %). Während es sich bei 92,5 % (n=37) der Stromverletzungen im Kindesalter um Haushalts- und Freizeitunfälle handelte, machten 65,7 % (n=109) der Stromverletzungen im Erwachsenenalter Arbeitsunfälle aus. Der Vergleich zwischen Niederspannungs- und Hochspannungsverletzten zeigte in der Hochspannungsgruppe signifikant höhere Werte für das Verbrennungsausmaß, den Anteil von zweit- und drittgradigen Verbrennungen, die Liegedauer, die Anzahl der Operationen, die Komplikationen (Inhalationstrauma, Intubation, Pneumonie, Sepsis) sowie die Mortalitätsrate (p<0,05). Insbesondere in der Hochspannungsgruppe war das Verbrennungsausmaß und der Anteil drittgradiger Verbrennungen bei Kindern signifikant höher als bei Erwachsenen. Insgesamt verstarben 13 Patienten (6 %), wovon 2 Kinder und 11 Erwachsene waren. Alle 13 Todesfälle wurden dabei durch Hochspannungsverletzungen verursacht. Weitere signifikante Faktoren für die Mortalität von Stromverletzten waren eine Hypothermie zum Aufnahmezeitpunkt, ein hohes Ausmaß der verbrannten Körperoberfläche und drittgradiger Verbrennungen sowie Verletzungen infolge von Lichtbögen. Schlussfolgerung: Anhand dieser Studie konnte eine Charakterisierung von Hochspannungsverletzungen in deutschsprachigen Ländern vorgenommen werden, die im Vergleich zu Niederspannungsverletzungen deutlich seltener vorkommen. Ebenso konnten die Unterschiede von Stromunfällen im Kindes- und Erwachsenenalter dargestellt werden. Die Behandlung von stromverletzten Patienten ist heutzutage weiterhin herausfordernd. Die Charakterisierung dieser Fälle ist wesentlich, um Präventivmaßmaßnahmen ergreifen zu können und somit fatale Verletzungen durch die Verbesserung von Sicherheitsstandards auf längere Sicht zu vermeiden.de_DE
dc.identifier.doihttp://doi.org/10.25358/openscience-9459
dc.identifier.urihttps://openscience.ub.uni-mainz.de/handle/20.500.12030/9477
dc.identifier.urnurn:nbn:de:hebis:77-openscience-52016926-ce4f-49f0-82b7-3e54df05fb1a0
dc.language.isogerde
dc.rightsInC-1.0*
dc.rights.urihttps://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/*
dc.subject.ddc610 Medizinde_DE
dc.subject.ddc610 Medical sciencesen_GB
dc.titleStromunfälle im Kindes- und Jugendalter - Eine retrospektive Analyse mit Erwachsenen als Vergleichsgruppe -de_DE
dc.typeDissertationde
jgu.date.accepted2023-06-28
jgu.description.extentVIII, 94 Seitende
jgu.organisation.departmentFB 04 Medizinde
jgu.organisation.nameJohannes Gutenberg-Universität Mainz
jgu.organisation.number2700
jgu.organisation.placeMainz
jgu.organisation.rorhttps://ror.org/023b0x485
jgu.rights.accessrightsopenAccess
jgu.subject.ddccode610de
jgu.type.dinitypePhDThesisen_GB
jgu.type.resourceTextde
jgu.type.versionOriginal workde

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