Vergleich und Einfluss von TEE-gesteuerten mit ergänzend angiographisch-gesteuerten perkutanen Verschlüssen des linken Herzohrs auf Interventionszeit, Durchleuchtungszeit und Strahlendosis Eine retrospektive unizentrische Kohortenstudie

Loading...
Thumbnail Image

Date issued

Editors

Journal Title

Journal ISSN

Volume Title

Publisher

Reuse License

Description of rights: InC-1.0
Item type: Item , DissertationAccess status: Open Access ,

Abstract

Einleitung: Für Patienten mit Vorhofflimmern hat sich als Alternative zur medikamentösen Schlaganfallprophylaxe durch Antikoagulation der perkutane interventionelle Verschluss des linken Vorhofohrs (LAAO) mittels sogenannter Occluder über die letzten Jahre etabliert. Dieses Verfahren wird in der Regel durch eine transösophageale Echokardiographie (TEE) und eine angiographische Darstellung der Strukturen gesteuert und kontrolliert. Währenddessen sind Patient und Untersucher einer zusätzlichen Strahlenbelastung ausgesetzt. Darüber hinaus riskieren Patienten mit bekannter Niereninsuffizienz durch die Kontrastmittelgabe weitere renale Schäden. Unsere Arbeit zielt darauf ab die Vorteile einer vorwiegend TEE-gesteuerten LAAO bezüglich der Interventionszeit, Durchleuchtungszeit und Strahlendosis aufzuzeigen und gleichzeitig die Sicherheit und Effektivität einer kontrastmittelfreien Methode zu belegen. Methoden: Wir untersuchten retrospektiv die Daten von 198 Patienten, die sich zwischen Anfang Januar 2015 und Ende Juni 2019 am Zentrum für Kardiologie an der Universitätsmedizin Mainz zur LAAO vorstellten. In dieser Zeit wurden sowohl die konventionelle Steuerungsmethode mittels Angiographie als auch das primär TEE-gestützte Verfahren angewandt. Es erfolgte eine regelmäßige Protokollierung der verbrauchten Materialien, der periprozeduralen Komplikationen und der echokardiographischen Befunde unmittelbar nach der Intervention und bei der Follow-up Untersuchung einen Monat später. Zur besseren Vergleichbarkeit und zum Ausschluss von Störfaktoren wurde ein Propensity-Score-Matching (PSM) für beide Kohorten im Verhältnis eins zu eins durchgeführt. Ergebnisse: Es ergaben sich 55 Patientenpaare („TEE & Angio“ vs. „TEE“) (mittleres Alter 77,6 ± 7,2 Jahre; 65,5% männlich) mit jeweils stark erhöhtem Schlaganfall und Blutungsrisiko (mittlerer CHA2DS2VASc-Score 4,9 ± 1,5 und HAS-BLED-Score 4,0 ± 1,0). Die Erfolgsrate in beiden Gruppen war sehr hoch (96,4% vs. 100% p > 0,05). Zwischen der Häufigkeit periprozeduraler Komplikationen (z.B. Perikarderguss, -tamponade, größere Blutung, Schlaganfall/TIA, Device Embolisation) zeigte sich kein signifikanter Unterschied (89,1% vs. 98,2% p > 0,05). Eine rein TEE-gesteuerte LAAO konnte hingegen eine signifikante Reduktion in der Interventionszeit (119,3 ± 43,2min vs. 78,8 ± 32,8min p < 0,001) und Strahlendosis (26,3 ± 24,6 Gycm² vs. 14,7 ± 10,5 Gycm² p < 0,05) verzeichnen. Das Signifikanzniveau für die Durchleuchtungszeit wurde verfehlt (13,8 ± 7,8 min vs. 11,4 ± 4,1 min p > 0,05). Schlussfolgerung: Die kontrastmittelfreie TEE-gesteuerte LAAO scheint im Vergleich zur konventionellen Methode die Interventionszeit um bis zu 40 min und die Strahlendosis um bis zu 12 Gycm² signifikant zu reduzieren. Dabei ist die kontrastmittelfreie Technik vergleichbar sicher und komplikationsarm. Vor allem Patienten mit Kontraindikationen für eine Kontrastmittelgabe kann dieses Verfahren als Alternative zur konventionellen LAAO angeboten werden.

Description

Keywords

Citation

Relationships

Endorsement

Review

Supplemented By

Referenced By