Eine wissenschaftliche Untersuchung im Hinblick auf die Bereitwilligkeit zur Organspende muslimischer Menschen in Europa/Deutschland
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Abstract
Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es sich mit der Frage zu befassen, welche Einstellung Menschen des muslimischen Glaubens in Deutschland/Europa zum Thema Organspende haben und worin diese begründet liegt. Die aktuellen Organspendenzahl in Deutschland sind niedrig, obwohl es in Deutschland einen gut funktionierenden, juristischen geregelten Ablauf gibt. Die Organspende ist ein medizinsicher Eingriff, ausgeführt von einem Experten oder Expertenteam, welche ein versagendes oder erkranktes Organe aus dem menschlichen Körper entnehmen und durch ein oder mehrere funktionierende Organe ersetzen. Angesichts dieser positiven Schilderung des Prozesses wird die Organtransplantation in der modernen Medizin dringend empfohlen und gefördert. In diesem Beitrag werden das oft diskutierte Transplantationsgesetz in Deutschland und das Hirntodkriterium thematisiert, ebenso wie die Sichtweise der Muslime. Welche Gründe sie haben, gegen oder für dieses Thema zu sein? Im Islam schweigen der Koran und die Hadithe – die beiden großen Texte der Religion – zu diesem Thema. Mit anderen Worten: Es gibt in den Texten keine Diskussion über das Thema und daher ist nicht klar, ob Organtransplantation im Islam zulässig ist oder nicht. Daher bleibt die Frage offen, ob eine Organtransplantation eine akzeptierte Behandlungsmethode ist, die dem Patienten die Qual des Organversagens im Endstadium erspart. Während einige muslimische Gelehrte und Juristen die Organspende und -transplantation befürworten, gibt es andere, die diese Praxis ablehnen. In diesem Artikel wird erörtert, warum das Thema Organspende und -transplantation im Islam eine ungelöste Angelegenheit ist. Der Zweck des Papiers besteht darin, die Leser über die verschiedenen Argumente aufmerksam zu machen, dass mehr Aufklärungsarbeit, vor allem in Hinblick auf die wachsenden Zahlen der Einwanderer und Flüchtlinge erfolgen muss. Diese sollte mit einer gewissen kulturellen Sensibilität erfolgen, um die Bereitschaft zur Organspende zu wecken bzw. den muslimischen Menschen zu einer Entscheidungsfindung zu helfen. Meine Empfehlung für die Zukunft ist es Informationsdefizite durch gezielte Kampagnen, die auf islamische Religionsvertreter/innen zielen, zu fördern und aktiv die Zusammenarbeit von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, mit den islamische Religionsvertreter/innen zu verstärken, damit im Einzelfall ein religiöser Beistand zur Entscheidungsfindung beitragen kann.