Untersuchungen zur TH1 assoziierten Immunpathogenese und adenoviralen Gentherapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Files
Date issued
Authors
Editors
Journal Title
Journal ISSN
Volume Title
Publisher
License
Abstract
Die Ätiopathogenese bei Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist noch weitgehend unklar. Zur Aufklärung molekularer Vorgänge, die zur Pathogenese beitragen, wurde ein Mausmodell etabliert, in dem der IL-12-assozierte Transkriptionsfaktor STAT-4 überexprimiert wurde. Die Analyse der STAT-4 überexprimierenden Mäuse zeigte, dass eine unphysiologische Aktivierung der IL-12/STAT-4-Signaltransduktionskaskade offenbar ausreicht, im Dickdarm eine TH1 mediierte Gewebedestruktion auszulösen.In weiteren Untersuchungen wurde die Rolle der intestinalen Mikroflora für pathogenetische Veränderungen bei der STAT-4 Kolitis untersucht. CD4+ T-Lymphozyten dieser Mäuse waren reaktiv gegen Antigene der autologen Flora und konnten in einem adoptiven Transfermodell in SCID Mäusen chronische Kolitiden induzieren. Damit konnte ein direkter Zusammenhang zwischen TH1
vermittelten Immunreaktionen gegen die autologe Mikroflora und der Entstehung chronischer Darmentzündungen demonstriert werden. Der Transfer genetischer Information könnte für die Therapie bei CED bedeutsam sein. Daher wurden Studien zu den Perspektiven rekombinanter Adenoviren für den intestinalen Gentransfer durchgeführt. Untersuchungen zu Transduktionskapazitäten verschiedener intestinaler Zell-/Gewebetypen ergaben hohe Infektionsraten für Zellen des Kolonepithels. Desweiteren wurde gezeigt, dass die adenovirale Überexpression der antisense RNA des proinflammatorischen Zytokins IL-18 eine etablierte Kolitis partiell therapiert kann. Dies unterstützt die Hypothese, dass deregulierte TH1 Antworten ursächlich an der Pathogenese bei CED beteiligt sein könnten und identifiziert IL-18 als potentielle Zielstruktur für die Therapie dieser Erkrankungen.