Beobachtende Untersuchung der Anwendung unterschiedlicher Videolaryngoskopiespatel im präklinischen Einsatz
| dc.contributor.advisor | Piepho, Tim | |
| dc.contributor.author | Harmuth, Benedikt | |
| dc.date.accessioned | 2025-12-11T11:49:51Z | |
| dc.date.issued | 2025 | |
| dc.description.abstract | Hintergrund: Die Videolaryngoskopie wird erfolgreich in der Atemwegssicherung bei präklinischen Notfallpatienten eingesetzt. Hinsichtlich des First Pass Success und der guten Sicht auf die Glottisebene nach Cormack und Lehane konnte sie Vorteile gegenüber der klassischen, direkten Laryngoskopie aufzeigen. Die primäre Anwendung der Videolaryngoskopie wird durch die Leitlinie zum prähospitalen Atemwegsmanagement von 2019 empfohlen. Ziel: In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die Wahl des Videolaryngoskopiespatels einen Einfluss auf den erfolgreichen ersten Intubationsversuch hat. Material und Methoden: Kam es in dem Erfassungszeitraum 2017 - 2019 durch die erfahrenen Notärzte im Rahmen des luftgebundenen Notarzteinsatzes an zwei Standorten zu einer Atemwegssicherung, so wurde diese mit Hilfe durch den Notarzt ausgewählten Videolaryngoskopiespatel durchgeführt und aufgezeichnet. Ein Standardspatel oder Standardgröße wurde nicht vorgegeben. Im Anschluss erfolgte die Dokumentation auf einem Datenerfassungsbogen. Wir definierten den Intubationsversuch als Abfolge von Laryngoskopie und sich anschließender Tubusplatzierung im jeweils ersten Versuch. Das Passieren der Zahnreihe mit dem Spatel wurde als Start- und Endpunkt der Intubation erfasst. Ergebnisse: An 283 dokumentierten Datenerfassungsbögen, welche überwiegend aus Koblenz stammen, konnte ein Gesamt-FPS von 71 % erhoben werden. Der am häufigsten benutzte (n=186) MacIntosh-Spatel der Größe 3 zeigte dabei eine FPS von 72 %. Mit einem FPS von 72,6 % folgte der MacIntosh-Spatel der Größe 4 und fand auch am zweithäufigsten seine Anwendung (n=73). Der hyperangulierte D-Blade-Spatel wurde in 21 Fällen angewendet. Der FPS von 61,9 % war hierbei geringer als bei den zuvor genannten Spateln. Die drei Anwendungen der Miller-Spatel sind vernachlässigbar gering. Insgesamt konnten alle Atemwegssicherungen erfolgreich durchgeführt werden. Vier Versuche waren nicht mittels VL erfolgreich und es wurde ein alternativer Atemweg etabliert. Kein Spatel konnte einen signifikanten Vorteil bezüglich des FPS im Vergleich zu den anderen Spateln aufzeigen (p = 0,601). Neunmal wurde der Spatel gewechselt. Achtmal wurde der MacIntosh-Spatel Größe 3 gewechselt. Dabei erfolgten fünf Wechsel in die längere MacIntosh-Größe 4 und zweimal in den D-Blade-Spatel. Einer dieser Wechsel lediglich, da der MacIntosh Größe 4 nicht vorlag. Der andere Wechsel erfolgte aufgrund schlechter Sicht auf die Glottis. Der eine Wechsel des MacIntosh-Spatels der Größe 4 erfolgte aufgrund der prominenten Frontzähne in die kleinere Größe 3. Alle Spatel zeigten Hinsichtlich der Glottissicht eine überwiegend gute Sicht und ermöglichten diesbezüglich eine einfache Laryngoskopie im Sinne C&L Grad I und II. Dies wurde in 274 der 283 (96,8 %) Datenerfassungsbögen dokumentiert. Kein Spatel zeigte unter diesem Gesichtspunkt einen signifikanten Vorteil (p=0,883). In 148 ausgewerteten Intubationsvideos der Koblenzer Anwender wurde die mittlere Zeit für die erfolgreiche Intubation mit 42,45 Sekunden erfasst. Der MacIntosh-Spatel der Größe 4 war dabei mit 35,98 Sekunden am schnellsten. Dennoch war auch hier kein signifikanter Vorteil unter den Spateln zu beobachten (p=0,307). Schlussfolgerung: Die Wahl des Videolaryngoskopiespatels hat keinen signifikanten Einfluss auf die erfolgreiche erste Intubation im präklinischen Notarzteinsatz durch den erfahrenen Anwender. Auch bezüglich der Glottissicht und der Intubationsdauer zeigte kein Spatel einen signifikanten Vorteil. Zukünftige Untersuchungen könnten konkretere Merkmale der Intubation in den Teilbereichen Patient, Einsatzstelle und Dringlichkeit erforschen. Ziel könnte sein, ein KI gestütztes Tool zu entwickeln, das den geeigneten Spatel für eine zügige erfolgreiche Intubation im ersten Versuch empfiehlt. | de |
| dc.identifier.doi | https://doi.org/10.25358/openscience-13731 | |
| dc.identifier.uri | https://openscience.ub.uni-mainz.de/handle/20.500.12030/13752 | |
| dc.identifier.urn | urn:nbn:de:hebis:77-1ca3e6a3-e8da-4ddd-8a1b-39ee2e561c231 | |
| dc.language.iso | ger | |
| dc.rights | CC-BY-4.0 | |
| dc.rights.uri | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ | |
| dc.subject.ddc | 610 Medizin | de |
| dc.subject.ddc | 610 Medical sciences | en |
| dc.title | Beobachtende Untersuchung der Anwendung unterschiedlicher Videolaryngoskopiespatel im präklinischen Einsatz | de |
| dc.type | Dissertation | |
| jgu.date.accepted | 2025-11-26 | |
| jgu.description.extent | IX, 80 Seiten ; Illustrationen, Diagramme | |
| jgu.identifier.uuid | 1ca3e6a3-e8da-4ddd-8a1b-39ee2e561c23 | |
| jgu.organisation.department | FB 04 Medizin | |
| jgu.organisation.name | Johannes Gutenberg-Universität Mainz | |
| jgu.organisation.number | 2700 | |
| jgu.organisation.place | Mainz | |
| jgu.organisation.ror | https://ror.org/023b0x485 | |
| jgu.rights.accessrights | openAccess | |
| jgu.subject.ddccode | 610 | |
| jgu.type.dinitype | PhDThesis | en_GB |
| jgu.type.resource | Text | |
| jgu.type.version | Original work |