20 Jahre Follow-Up und Analyse zum Outcome Megaureter nach postnatalem Nierenscreening im Geburtenregister Mainzer Modell

dc.contributor.authorKafara, Bianca Sabine
dc.date.accessioned2025-01-30T10:35:22Z
dc.date.available2025-01-30T10:35:22Z
dc.date.issued2025
dc.description.abstractIn den Jahren 1993 – 2012 wurden 64.701 Geburten durch das Geburtenregister Mainzer Modell popualtionsbezogen erfasst. Die Lebendgeborenen wurden postnatal sonographisch auf Fehlbildungen der Nieren und der ableitenden Harnwege untersucht. In dieser Arbeit wurde die Indexfehlbildung Megaureter analysiert, die durch das postnatale Nierenscreening des MaMo entdeckt werden kann. Das validierte Kollektiv umfasst 58 Patienten mit einem primären nicht refluxiven Megaureter, zu denen essentiellen Daten zur Beurteilung vorliegen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden in dieser Arbeit ausschließlich Patienten mit der Diagnose eines primären nicht refluxiven Megaureter einbezogen. Die postnatale Prävalenz des pMU beträgt hierbei 0,9 / 1.000 Patienten. Da im Screening jedoch nicht zwischen einem refluxiven und einem nicht refluxiven Megaureter unterschieden werden kann, konnte die reine Screening-Diagnose Megaureter bei 109 Patienten bestätigt werden und die postnatale Prävalenz verdoppelt sich. Mit einer Sensitivität von 96,0 % und einer Spezifität von 99,9 % wurden sehr gute Ergebnisse erreicht, die bereits etablierte Screening Programme übertreffen. Die Diagnose Megaureter wurde sehr präzise direkt postnatal gestellt (45 %). Ein Vergleichskollektiv enthielt 77 Patienten, die ebenfalls in der NuAmb jedoch ohne postnatales Nierenscreening durch das Mainzer Modell betreut wurden. Die „falsch-negativ“ Rate im untersuchten Kollektiv lag bei 4 %. Im untersuchten Kollektiv lag die Sensitivität des pränatalen Ultraschalls für den Megaureter bei nur 41,0 %, wobei eine Ultraschall Diagnose der Nieren, egal mit welchem Befund, als identifiziert gegolten hat. Nur etwa jeder 3. Patient war bereits pränatal auffällig. Hierbei macht es den Anschein, dass nur schwere Verläufe bereits pränatal auffällig waren. 23 % der Patienten mit operationsbedürftigen Befund waren bereits pränatal auffällig. Auch hiermit bestätigt sich die in der Literatur weit verbreitete Meinung, wonach das pränatale Screening alleine explizit für die HTS nicht ausreichend erscheint. Über den Beobachtungszeitraum von 2 Jahren wurde der Erkrankungsverlauf und die Therapie des primären nicht refluxiven Megaureters evaluiert und dem ungescreenten Vergleichskollektiv gegenübergestellt. In beiden Kollektiven war die linke Seite am häufigsten betroffen und es herrschte eine, wie für einen Megaureter üblich, Androtropie von 3:1. Patienten des Screeningkollektivs zeigten einen deutlichen Befundrückgang bis zur Normalisierung des Befundes nach konservativer Therapie. Im Vergleichskollektiv ist ebenfalls ein Rückgang zu beobachten. Im Screeningkollektiv erhielten lediglich 10 % eine operative Korrektur mittels Ureterozystoneostomie nach Psoas-Hitch, im Vergleichskollektiv hingegen 18 %, wobei auch in dieser Geburtskohorte die Absolutzahlen klein sind und daher ein statistisch eindeutiger Nachweis ausbleiben muss. Dass Patienten des Screeningkollektivs durchschnittlich knapp mehr als ein halbes Jahr vor den Patienten des Vergleichskollektivs operativ versorgt wurden ist nur logisch und positiv zu bewerten, zumal ein größerer Organschaden verhindert werden konnte. Patienten des Vergleichskollektivs erkrankten im Verhältnis häufiger an Harnwegsinfektionen, öfter rezidivierend. Eine statistische Signifikanz zwischen dem Vorhandensein einer Harnwegsinfektion und der Notwendigkeit einer Operation lässt sich im Screeningkollektiv knapp nachweisen, im Vergleichskollektiv jedoch nicht. Um schwerwiegende Auswirkungen auf die Nieren und die Lebensqualität zu verhindern und um eine frühzeitige Diagnostik und Therapie einzuleiten, explizit bei HTS, schon am Beispiel des Megaureters abzulesen, ist die flächendeckende Einführung eines postnatalen Nierenscreenings sinnvoll.de_DE
dc.identifier.doihttp://doi.org/10.25358/openscience-11233
dc.identifier.urihttps://openscience.ub.uni-mainz.de/handle/20.500.12030/11254
dc.identifier.urnurn:nbn:de:hebis:77-openscience-026b27c4-d9be-4916-a18c-b74511309d833
dc.language.isogerde
dc.rightsInC-1.0*
dc.rights.urihttps://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/*
dc.subject.ddc610 Medizinde_DE
dc.subject.ddc610 Medical sciencesen_GB
dc.title20 Jahre Follow-Up und Analyse zum Outcome Megaureter nach postnatalem Nierenscreening im Geburtenregister Mainzer Modellde_DE
dc.typeDissertationde
jgu.date.accepted2024-12-18
jgu.description.extentVII, 86 Seiten ; Diagrammede
jgu.organisation.departmentFB 04 Medizinde
jgu.organisation.nameJohannes Gutenberg-Universität Mainz
jgu.organisation.number2700
jgu.organisation.placeMainz
jgu.organisation.rorhttps://ror.org/023b0x485
jgu.organisation.year2024
jgu.rights.accessrightsopenAccess
jgu.subject.ddccode610de
jgu.type.dinitypePhDThesisen_GB
jgu.type.resourceTextde
jgu.type.versionOriginal workde

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