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Autoren: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Titel: Attitudes, attributions, and usage patterns of primary care patients with regard to over-the-counter drugs : a survey in Germany
Online-Publikationsdatum: 20-Jan-2023
Erscheinungsdatum: 2022
Sprache des Dokuments: Englisch
Zusammenfassung/Abstract: Studies show that over-the-counter drugs are widely used by consumers. Moreover, there is a huge selection available and they are prominently featured in advertising. To date, there exist only a few studies that shed light on the attitudes, attributions, and usage patterns of patients with regard to use of over-the-counter drugs. An anonymized explorative waiting room survey was conducted among 900 patients in 60 GP practices in the German states of North Rhine-Westphalia, Hesse, and Rhineland-Palatinate. As well as the descriptive analysis, a t test was applied to independent random samples, in order to identify significant differences between two groups. 65% of respondents reported using over-the-counter drugs frequently or occasionally. With regard to effects, risks, and side effects, 54% state that they usually take advice from their GP and/or pharmacist before purchasing or taking over-the-counter preparations. For 56%, the package information leaflet is a frequent source of information about the over-the-counter drugs used. The respondents consider over-the-counter preparations to be particularly suitable for (preventive) treatment of colds, flu symptoms, and pain management. The widespread perception of over-the-counter drugs as simple to use (62%), low-dose (69%), and low-efficacy (73%) products does not always correspond to the actual capabilities and risks of over-the-counter self-medication. Given the easy availability of over-the-counter drugs and their strong presence in advertising, it is important that patients have a realistic idea of the capabilities and risks of over-the-counter products. In addition to the advice provided by pharmacists, the trusting, long-standing support provided by GPs and their ongoing information and advice services play a central role in this. It would be advisable to give more attention to this public health concern and to promote initiatives to make patients more aware of the risks regarding consumption of drugs without medical consultation.
Studien zeigen, dass rezeptfreie Medikamente („over-the-counter drugs“) von Verbraucher*innen verbreitet genutzt werden. Zudem erfreuen sie sich eines großen Angebots und sind in der Werbung prominent vertreten. Bislang fehlt es an belastbaren Untersuchungen, die beleuchten, welche Einstellungen, Zuschreibungen und Nutzungsmuster bei Patient*innen in Bezug auf den Einsatz von OTC-Medikamenten gegeben sind. Im Zuge einer explorativen Wartezimmerbefragung erfolgte eine anonymisierte Befragung von 900 Patient*innen in 60 hausärztlichen Praxen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Neben der deskriptiven Analyse kam zur Feststellung von signifikanten Unterschieden zwischen 2 Gruppen ein t-Test bei unabhängigen Stichproben zum Einsatz. Rezeptfreie Medikamente werden von 65 % der Befragten häufig oder gelegentlich konsumiert. Mit Blick auf Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen holen 54 % vor dem Kauf bzw. der Einnahme i. d. R. Rat durch Hausärzt*innen und/oder Apotheker*innen ein. Die Packungsbeilage nutzen 56 % häufig als Informationsmittel über die genutzten OTC-Medikamente. OTC-Präparate werden von den Befragten v. a. zur (präventiven) Behandlung von Erkältungsbeschwerden, grippalen Symptomen oder Schmerzbehandlung wahrgenommen. Hierbei werden rezeptfreie Arzneimittel als unkompliziert anzuwendende (62 %), niedrig dosierte (69 %) und schwach wirksame (73 %) Produkte erlebt. Dies korrespondiert nicht immer mit den realen Möglichkeiten und Risiken einer OTC-Selbstmedikation. Die breite Verfügbarkeit von OTC-Medikamenten und ihr Stellenwert in der Werbung machen es erforderlich, dass Patient*innen eine realistische Vorstellung von den Möglichkeiten und Risiken von OTC-Produkten haben. Jenseits der Beratung durch Apotheker*innen kommt es dabei v. a. auf die vertrauensvolle, langjährige Begleitung durch Hausärzt*innen sowie ihre Informations- und Beratungstätigkeit an. Es erscheint ratsam, OTC-Medikation als Thema der öffentlichen Gesundheitskommunikation zu begreifen und Initiativen zu fördern, die das Bewusstsein der Patient*innen für die Risiken eines Medikamentenkonsums ohne ärztliche Konsultation stärken.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-8393
Version: Published version
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Nutzungsrechte: CC BY
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zeitschrift: Wiener Medizinische Wochenschrift
Version of Record (VoR)
Verlag: Springer
Erscheinungsdatum: 2022
ISSN: 1563-258X
DOI der Originalveröffentlichung: 10.1007/s10354-022-00967-6
Enthalten in den Sammlungen:DFG-491381577-H

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