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Autoren: Schulten, Phillip
Walz, Cleo
Schwarz, Clara-Sophie
Germerott, Tanja
Titel: Vergleichende Untersuchungen zu Todesart und Todesursache bei Pflegeheim- und Nicht-Pflegeheimbewohnern
Online-Publikationsdatum: 3-Jan-2023
Erscheinungsdatum: 2022
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: Hintergrund Die Qualität der ärztlichen Leichenschau wird häufig diskutiert. Gerade bei älteren Verstorbenen erschweren Multimorbidität oder fehlende Informationen zur Krankenvorgeschichte die Benennung der Todesursache. Es wurde ausgewertet, ob bei Pflegeheim- und Nicht-Pflegeheimbewohnern Unterschiede im Hinblick auf die Attestierung der Todesart und -ursache sowie Anordnung einer Obduktion bestehen. Material und Methode Retrospektiv wurden aus rechtsmedizinischen Fallakten die Angaben zu Todesart und -ursache auf den Todesbescheinigungen mit den Ergebnissen der im Zeitraum von 2007 bis 2018 durchgeführten Obduktionen bei über 60-jährigen Verstorbenen verglichen. Ferner wurden die Gründe für die Anordnung einer Obduktion ausgewertet. Das Kollektiv wurde in die Gruppen Pflegeheimbewohner und Nicht-Pflegeheimbewohner unterteilt. Ergebnisse Ausgewertet wurden 2278 Fallakten (11,3 % Pflegeheimbewohner, 88,7 % Nicht-Pflegeheimbewohner). Bei Pflegeheimbewohnern bedurften v. a. Sturzereignisse (54,4 %) der rechtsmedizinischen Abklärung, bei Nicht-Pflegeheimbewohnern ärztliche Interventionen und Verletzungen (jeweils ca. 35 %). Die Todesart auf der Todesbescheinigung stimmte bei 69,8 % der Pflegeheimbewohner und bei 73,0 % der Nicht-Pflegeheimbewohner mit dem Obduktionsergebnis überein. Bei 14,1 % der Pflegeheimbewohner und 25,4 % der Nicht-Pflegeheimbewohner wurde autoptisch statt einer natürlichen eine nichtnatürliche Todesart festgestellt. Die Übereinstimmung der Todesursache lag bei Pflegeheimbewohnern bei 66,0 %, bei Nicht-Pflegeheimbewohnern bei 73,1 %. Schlussfolgerung Die Leichenschau sollte auch bei älteren Verstorbenen, insbesondere Pflegeheimbewohnern, kritisch erfolgen, und es sollte häufiger eine Obduktion zur Klärung der Todesart und -ursache angestrebt werden.
Background The quality of external postmortem examinations is frequently discussed. Especially in the case of older deceased persons, multimorbidity or lack of information on the medical history make it difficult to name a cause of death. It was evaluated whether there were differences in nursing home and non-nursing home residents with regard to attestation of manner and cause of death and ordering an autopsy. Material and method Retrospectively, information from forensic medical case files on the manner and cause of death on death certificates was compared with the results of autopsies performed on decedents over 60 years of age between 2007 and 2018. Furthermore, the reasons for ordering an autopsy were evaluated. The collective was divided into the groups nursing home residents and non-nursing home residents. Results 2278 case files were evaluated (11.3% nursing home residents, 88.7% non-nursing home residents). In the case of nursing home residents, it was mainly falls (54.4%) that required forensic clarification, and in the case of non-nursing home residents, medical interventions and injuries (approx. 35% each). The manner of death on the death certificate was consistent with the autopsy result in 69.8% of nursing home residents and in 73.0% of nonnursing home residents. In 14.1% of nursing home residents and in 25.4% of nonnursing home residents, autopsy findings identified a nonnatural manner of death instead of a natural one. The concordance of cause of death was 66.0% for nursing home residents and 73.1% for nonnursing home residents. Conclusion Postmortem examinations should also be performed critically on elderly decedents, especially nursing home residents. An autopsy should be sought more frequently to clarify the manner and cause of death.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-8317
Version: Published version
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Nutzungsrechte: CC BY
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zeitschrift: Rechtsmedizin
32
Seitenzahl oder Artikelnummer: 355
361
Verlag: Springer
Verlagsort: Berlin u.a.
Erscheinungsdatum: 2022
ISSN: 1434-5196
DOI der Originalveröffentlichung: 10.1007/s00194-022-00563-3
Enthalten in den Sammlungen:DFG-491381577-H

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