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dc.contributor.authorLinn, Lisa-Marie-
dc.date.accessioned2022-11-28T12:10:05Z-
dc.date.available2022-11-28T12:10:05Z-
dc.date.issued2022-
dc.identifier.urihttps://openscience.ub.uni-mainz.de/handle/20.500.12030/8249-
dc.description.abstractIn bisherigen Studien wurden schwerpunktmäßig Inhalte des Berichts an den Gutachter hinsichtlich einer möglichen Nichtbefürwortung bzw. anschließendes Obergutachterverfahren untersucht. Deshalb lag in dieser Studie der Fokus auf objektivierbaren Gründen für Nichtbefürwortungen von Anträgen auf Kostenübernahme für Psychotherapie und welche Faktoren eine Nichtbefürwortung des Antrags wahrscheinlich machen. Es sollen soziodemographische und krankheitsbezogene Aspekte sowie die vom Gutachter genannten Nichtbefürwortungsgründe untersucht werden. Aus mehr als 40.0000 vorliegenden Anträgen auf Kostenübernahme von Psychotherapie aus den Jahren 2001 bis 2017 wurden zufällig 500 Anträge gezogen, personenbezogene Daten geschwärzt und die Anträge anonymisiert. Angaben zum Therapeuten, zur Krankenkasse, soziodemographische Daten zum Patienten sowie klinische Daten (Diagnosen, Medikation, Symptomatik inkl. Suizidalität, Vorbehandlungen, Art der Therapie etc.) wurden erhoben und in elektronischer Form gespeichert. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 23. Mit Kreuztabellen (Chi-Quadrat-Test) und der multiplen logistischen Regressionsanalyse wurde der Zusammenhang zwischen allen potenziellen Einflussfaktoren und dem Erfüllen der Leistungspflicht untersucht. Von den N=500 Anträgen wurden n=10 (2%) abgelehnt. Hinsichtlich der Geschlechter- und Altersverteilung zeigten sich keine Unterschiede in der Nichtbefürwortungsquote. Je mehr Diagnosen die Patienten hatten, desto höher war die Wahrscheinlichkeit einer Nichtbefürwortung, allerdings nicht statistisch signifikant (OR 1,6, 95% KI 0,4-3,0). Bei Patienten mit Suizidversuchen zeigte sich eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Nichtbefürwortung des Antrages (OR 9,6, 95% KI 1,0-91,1). Es zeigte sich ebenfalls signifikant, dass die Wahrscheinlichkeit einer Nichtbefürwortung bei Anträgen auf Langzeittherapie, seien es Erstanträge (OR 0,1, 95%-KI 0,0-0,7) oder Fortführungs- bzw. Umwandlungsanträge (OR 0,1, 95%-KI 0,0-0,8) deutlich geringer ist im Vergleich zu Erstanträgen für eine Kurzzeittherapie. Bei den meisten anderen geprüften Variablen (Medikation, Art der Therapie (d.h. tiefenpsychologische vs. analytische Psychotherapie)) gab es keine Hinweise darauf, dass die Befürwortung der Anträge damit zusammenhängt. Hinsichtlich soziodemographischer Aspekte waren kaum signifikante Unterschiede in der Nichtbefürwortungsquote der Anträge zu erkennen. Es zeigte sich, dass für die Gutachter die Prognose des Patienten, also ob ein Behandlungserfolg zweckmäßig und wirtschaftlich erreicht werden kann, für die Befürwortung eines Antrags eine entscheidende Rolle zu spielen scheint. So ist anzunehmen, dass die Gutachter bei schwer erkrankten Patienten die Entwicklungsfähigkeit hin zum Behandlungserfolg (z.B. begründet auf bereits durchgeführten Vorbehandlungen, Suizidalität) nicht sehen und somit den Antrag auf Kostenübernahme für Psychotherapie eher nicht befürworten. Um dies abschließend beweisen zu können wäre eine weiterführende Studie nötig, die den Schweregrad der Erkrankung der Nichtbefürwortungswahrscheinlichkeit gegenüberstellt. Herausforderung wäre dann, die Schwere der Erkrankung anhand von objektiven Parametern zu ermitteln (z.B. mit Hilfe des Beeinträchtigungs-Schwere-Score). Abschließend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse gesamtgesellschaftlich als sehr erfreulich einzustufen sind, da aufgezeigt werden konnte, dass es keine größeren Personengruppen oder Patientenkollektive gibt, die von einem erschwerten Zugang zu Psychotherapie betroffen sind. Auch scheinen Gutachter und Therapeuten engagiert für jeden einzelnen Patienten eine tragfähige Lösung zu finden, um so Psychotherapie für eine möglichst breite Klientel anbieten zu können.de_DE
dc.language.isogerde
dc.rightsInCopyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/*
dc.subject.ddc150 Psychologiede_DE
dc.subject.ddc150 Psychologyen_GB
dc.subject.ddc610 Medizinde_DE
dc.subject.ddc610 Medical sciencesen_GB
dc.titleGutachterverfahren in der ambulanten Psychotherapie- Gründe und Prädiktoren der Nichtbefürwortung von Anträgende_DE
dc.typeDissertationde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:hebis:77-openscience-6e90b50a-9105-4aee-8e4e-07168d6a16785-
dc.identifier.doihttp://doi.org/10.25358/openscience-8234-
jgu.type.dinitypedoctoralThesisen_GB
jgu.type.versionOriginal workde
jgu.type.resourceTextde
jgu.date.accepted2022-12-06-
jgu.description.extent91 Seiten ; Diagrammede
jgu.organisation.departmentFB 04 Medizinde
jgu.organisation.number2700-
jgu.organisation.nameJohannes Gutenberg-Universität Mainz-
jgu.rights.accessrightsopenAccess-
jgu.organisation.placeMainz-
jgu.subject.ddccode150de
jgu.subject.ddccode610de
jgu.organisation.rorhttps://ror.org/023b0x485-
Appears in collections:JGU-Publikationen

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