Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-6345
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dc.contributor.advisorGronenborn, Detlef-
dc.contributor.authorFetsch, Sandra-
dc.date.accessioned2021-09-22T08:09:18Z-
dc.date.available2021-09-22T08:09:18Z-
dc.date.issued2021-
dc.identifier.urihttps://openscience.ub.uni-mainz.de/handle/20.500.12030/6355-
dc.description.abstractDie Aufarbeitung der jungneolithischen Michelsberger Kultur (MK; ca. 4300–3500 v. Chr.) in Hessen, hat die Vorlage von Fundplätzen und Keramikinventaren, die Überarbeitung der Chronologie, die Modellierung von Siedlungsprozessen und Landschaftsnutzung im Arbeitsgebiet sowie – darauf aufbauend – die Interpretation der Lebensweise der damaligen Bevölkerung zum Ziel. Dazu werden Funde und Fundstellen mit statistischen Methoden strukturiert, zusammengefasst und in einen überregionalen Kontext eingeordnet. Dies umfasst die Aufnahme und deskriptive statistische Analyse aller michelsbergzeitlichen Fundstellen Hessens und ihrer Inventare aus der Literatur, sowie die Neuvorlage von sechs keramischen Inventaren. Letztere fließen teilweise, zusammen mit weiteren Inventaren aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der MK, in eine multivariate Analyse zur Bestimmung der relativchronologischen Abfolge michelsbergzeitlicher Gefäßformen ein. Die Ergebnisse dieser Korrespondenzanalyse bilden – im Abgleich mit absoluten Daten – die Basis für die Datierung der Fundstellen. In diesem Kontext wird zudem die methodologische Fragestellung nach der Belastbarkeit bestehender chronologischer Datierungssysteme für diesen Zeitabschnitt behandelt. Eine Reihe erhobener bzw. analysierter Faktoren wird darüber hinaus GIS-basiert modelliert. Von den erfassten 522 hessische Fundstellen, weist – mit aktuellem Forschungsstand – nur ein geringer Anteil Befunde (8 %) oder eine größere Anzahl aussagekräftiger Keramikfunde (2 % mit insgesamt mehr als zehn chronologisch sensible Gefäßtypen) auf. Mehr als ein Drittel der Fundstellen entfällt auf die Einzelfunde charakteristischer Steinbeile. Somit liegt den Analysen, in Relation zur vergleichsweise langen Dauer der MK, nur eine dünne Datenbasis zugrunde. Am Material lassen sich für alle Siedlungsplätze vorrangig profane Alltagsaktivitäten einer ackerbauenden und/oder viehzüchtenden Gesellschaft ablesen. Die Keramikinventare zeigen diskrete Hinweise auf unterschiedliche Subsistenzformen in einzelnen Siedlungen bzw. innerhalb einzelner Siedlungen. Hinweise auf Kultorte oder regelrechte Bestattungsplätze finden sich dabei nicht. Markant erscheint die überregional große Einheitlichkeit in den Siedlungsbefunden, den Inventaren, der Machart der Keramik sowie in den Gefäßformen. Dies spricht für eine stabiles Gesellschafts- und Wertesystem und einen intensiven Austausch zwischen den Siedlern während der MK. Als Resultat der chronologischen Analyse wird eine Unterteilung der MK in drei Phasen vorgeschlagen, wobei zwischen der älteren (ab ca. 4200 cal BC) und jüngeren MK ein deutlicher Bruch (um 3950 cal BC) in der Keramikentwicklung auftritt. Dann folgt eine kontinuierliche Weiterentwicklung von der jüngeren zur jüngsten MK, die ab 3800 – spätestens aber 3700 cal BC – beginnt und um 3500 cal BC endet. Die grobe Abstufung der Typochronologie, schränkt die differenzierte Bewertung der Siedlungsprozesse zwar ein, aber dennoch sind einige Entwicklungen erkennbar: Erdwerke mit engem Bezug zu natürlichen Salzquellen wurden mehrfach in der älteren MK angelegt und bleiben teilweise nur während dieser einen Phase in Nutzung. Im Kontrast dazu zeigen Siedlungen an topographisch markanten Stellen mehrfach eine lang andauernde Nutzung durch alle drei Phasen, häufiger mit einem Ausbau in der jüngeren MK. Zusammen mit dem deutlichen Bruch in der Keramiktradition beim Übergang von der älteren zur jüngeren MK deutet dies – trotz aller Kontinuität – auf eine Änderung der Lebensweise in diesem Abschnitt. Folgendes hypothetisches Bild zur Siedlungsentwicklung und Landschaftsnutzung wird auf Basis der Ergebnisse zur Diskussion gestellt: zu Beginn der MK dominiert eine eher mobile Lebensweise, wie bei teilnomadischen Viehzüchtern, die ihre Siedlungsplätze an Salzvorkommen und auffälligen Landschaftsmarken orientieren. Diese Form der Subsistenz bleibt bestehen, während ab der jüngeren MK eine sesshafte, ackerbauende Komponente, mit einer vermehrten Hinwendung zu fruchtbaren Lössböden, deutlich zunimmt.de_DE
dc.language.isogerde
dc.rightsCC BY-SA*
dc.rights.urihttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/*
dc.subject.ddc930 Alte Geschichtede_DE
dc.subject.ddc930 History of ancient worlden_GB
dc.titleDie Michelsberger Kultur in Hessen. Eine Analyse chronologischer und räumlicher Entwicklungende_DE
dc.typeDissertationde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:hebis:77-openscience-afc23731-3d74-45cc-8c3e-4b3caec952e49-
dc.identifier.doihttp://doi.org/10.25358/openscience-6345-
jgu.type.dinitypedoctoralThesisen_GB
jgu.type.versionOriginal workde
jgu.type.resourceTextde
jgu.date.accepted2018-10-22-
jgu.description.extentca. 1100 Seiten, Illustrationen, Diagramme, Kartende
jgu.organisation.departmentFB 07 Geschichts- u. Kulturwissensch.de
jgu.organisation.year2017-
jgu.organisation.number7930-
jgu.organisation.nameJohannes Gutenberg-Universität Mainz-
jgu.rights.accessrightsopenAccess-
jgu.organisation.placeMainz-
jgu.subject.ddccode930de
jgu.organisation.rorhttps://ror.org/023b0x485
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