Bitte benutzen Sie diese Kennung, um auf die Ressource zu verweisen: http://doi.org/10.25358/openscience-4747
Autoren: Scharte, Benjamin
Titel: Do domestic interests matter? – Der Einfluss nationaler Interessengruppen auf die Position von Staaten zur Umweltpolitik auf EU-Ebene
Online-Publikationsdatum: 3-Mai-2011
Erscheinungsdatum: 2011
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: Wie kann man Ergebnisse internationaler Umweltpolitik erklären? Wie hilfreich ist dabei die liberale Theorie der Internationalen Beziehungen (IB) von Andrew Moravcsik? Die vorliegende Arbeit versucht diese Fragen anhand eines Fallbeispiels internationaler Umweltpolitik – der Position der Bundesrepublik Deutschland bezüglich der einzelnen Streitfragen der EU-Verordnung 443/2009 über den CO2-Ausstoß von Automobilen – zu beantworten. Es wird eine theoriegeleitete Außenpolitikanalyse durchgeführt, deren Hauptaugenmerk auf der spezifischen nationalen Präferenzbildung in einem bestimmten Fall liegt. Hier weist Moravcsiks Theorie eine „Lücke“ auf. Wessen Interessen sich aus welchen Gründen in einer bestimmten Situation wie durchsetzen und damit Politik beeinflussen bleibt unklar. Deshalb erweitert die Arbeit Moravcsiks liberale Theorie der IB mithilfe von Annahmen und Erkenntnissen aus der Verbändeforschung nach innen. Auf diese Weise werden die situationsspezifischen Interessen und die situationsspezifische Durchsetzungsfähigkeit der betroffenen Akteure – nationale Interessengruppen – erhoben und untersucht, inwiefern man mit ihrer Hilfe die deutsche Position zur EU-Verordnung 443/2009 erklären kann. Empirisch erweist sich dabei, dass die Position der BRD zu acht von neun Streitfragen der EU-Verordnung 443/2009 den Interessen einer Koalition aus Industriegewerkschaft (IG) Metall und Verband der Automobilindustrie (VDA) entsprach, weil diese im vorliegenden Fall mit Abstand die größte Durchsetzungsfähigkeit aufwiesen. Lediglich bezüglich einer Streitfrage wich die Position der BRD von den Interessen von IG Metall und VDA ab. Damit lässt sich festhalten: Die Position der BRD zur EU-Verordnung 443/2009 kann weitgehend mithilfe der nach innen erweiterten liberalen Theorie nach Andrew Moravcsik erklärt werden. Trotz möglicher Schwierigkeiten bei der Übertragung erscheint daher eine Anwendung des nach innen erweiterten Liberalismus auf weitere erklärungsbedürftige Phänomene der internationalen Umweltpolitik und damit eine Überprüfung der Theorie insgesamt eine interessante und sinnvolle Aufgabe zu sein.
How can the results of international environmental policy be explained? How useful is Andrew Moravcsiks liberal theory of International Relations (IR) in doing this? This paper tries to answer these questions using a case study of international environmental policy. Its main focus is on the specific national preference formation in a particular case – the position of the Federal Republic of Germany regarding the controversial points of the EU-Regulation 443/2009 on CO2 emissions from cars. Moravcsiks liberalism doesn’t tell anything about specific preference formation. There is a “gap” in the theory. It is not clear whose interests will prevail in a given situation and for what reasons they will prevail. Because of that this paper extends Moravcsiks liberal theory using assumptions and findings from interest group analysis to analyze and explain the situation-specific interests and the situation-specific power of the involved actors – domestic interest groups. The question is whether the german position regarding the EU-Regulation 443/2009 can be explained using these factors. The empirical results show that the position of the BRD towards eight of the nine controversial points of the EU-Regulation 443/2009 equaled the interests of a coalition between the Industriegewerkschaft (IG) Metall and the Verband der Automobilindustrie (VDA) because these interest groups were by far the most powerful ones in this specific case. Only for one controversial point the position of the BRD differed from the interests of IG Metall and VDA. To sum up, in can be stated that the position of Germany on the EU-Regulation 443/2009 can be largely explained by using the extended liberal theory of Andrew Moravcsik. Thus, despite possible difficulties in transferring the theory, an application of extended liberalism towards other phenomena of international environmental policy seems to be an interesting and useful task.
DDC-Sachgruppe: 300 Sozialwissenschaften
300 Social sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 02 Sozialwiss., Medien u. Sport
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-4747
URN: urn:nbn:de:hebis:77-27196
Version: Original work
Publikationstyp: Masterarbeit
Nutzungsrechte: Urheberrechtsschutz
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

Dateien zu dieser Ressource:
  Datei Beschreibung GrößeFormat
Miniaturbild
2719.pdf1.08 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen