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Autoren: Lin, Ying-Tung
Titel: Conceptual and normative issues of memory enhancement
Online-Publikationsdatum: 27-Aug-2015
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache des Dokuments: Englisch
Zusammenfassung/Abstract: Our growing understanding of human mind and cognition and the development of neurotechnology has triggered debate around cognitive enhancement in neuroethics. The dissertation examines the normative issues of memory enhancement, and focuses on two issues: (1) the distinction between memory treatment and enhancement; and (2) how the issue of authenticity concerns memory interventions, including memory treatments and enhancements. rnThe first part consists of a conceptual analysis of the concepts required for normative considerations. First, the representational nature and the function of memory are discussed. Memory is regarded as a special form of self-representation resulting from a constructive processes. Next, the concepts of selfhood, personhood, and identity are examined and a conceptual tool—the autobiographical self-model (ASM)—is introduced. An ASM is a collection of mental representations of the system’s relations with its past and potential future states. Third, the debate between objectivist and constructivist views of health are considered. I argue for a phenomenological account of health, which is based on the primacy of illness and negative utilitarianism.rnThe second part presents a synthesis of the relevant normative issues based on the conceptual tools developed. I argue that memory enhancement can be distinguished from memory treatment using a demarcation regarding the existence of memory-related suffering. That is, memory enhancements are, under standard circumstances and without any unwilling suffering or potential suffering resulting from the alteration of memory functions, interventions that aim to manipulate memory function based on the self-interests of the individual. I then consider the issue of authenticity, namely whether memory intervention or enhancement endangers “one’s true self”. By analyzing two conceptions of authenticity—authenticity as self-discovery and authenticity as self-creation, I propose that authenticity should be understood in terms of the satisfaction of the functional constraints of an ASM—synchronic coherence, diachronic coherence, and global veridicality. This framework provides clearer criteria for considering the relevant concerns and allows us to examine the moral values of authenticity. rn
Das wachsende Verständnis von menschlicher Kognition und die Entwicklung neuro-technologischer Fertigkeiten haben eine Debatte über künstlich herbeigeführte Verbesserung kognitiver Funktionen (Enhancement) im Bereich der Neuroethik hervorgebracht. Diese Doktorarbeit hat das Ziel, die normativen Implikationen des Enhancement im Bereich des Gedächtnisses zu untersuchen und legt dabei die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte: (1) die Unterscheidung zwischen Behandlung und Enhancement von Gedächtnisleistungen; und (2) der Zusammenhang zwischen dem Thema Authentizität und Eingriffen in Gedächtnisleistungen.rnDer erste Teil der Arbeit enthält eine begriffliche Analyse der für die normativen Überlegungen relevanten Terminologie. Dabei werden zunächst die repräsentationale Struktur und die Funktion des Gedächtnisses diskutiert. Gedächtnisleistungen werden als spezielle Formen der Selbst-Repräsentation beschrieben, welche aus einem konstruktiven Prozess resultieren. Darauffolgend untersuche ich die Begriffe Selbst, Person(-haftigkeit) und Identität, wobei das „autobiographische Selbstmodell“ (ASM) als begriffliches Werkzeug eingeführt wird. Ein ASM wird angesehen als eine Sammlung mentaler Repräsentationen der Relationen zwischen zukünftigen und vergangenen Systemzuständen. Ferner soll die Debatte um objektivistische bzw. konstruktivistische Ansichten über Gesundheit in Augenschein genommen werden. Ich argumentiere hier für eine phänomenologische Auffassung von Gesundheit, welche auf dem Primat der Krankheit und dem negativen Utilitarismus basiert. rnDer zweite Teil der Dissertation führt die erarbeiteten begrifflichen Werkzeuge mit normativen Überlegungen zusammen. Mein Argument stützt eine auf Leiden basierte Unterscheidung zwischen Behandlung und Enhancement. Letzteres wird dabei als eine Intervention betrachtet, welche gezielt Gedächtnisfunktionen im Interesse des Individuums manipuliert. Dies geschieht unter normalen Umständen und ohne Verbindung zu einem Leiden, welches mit Veränderungen von Gedächtnisleistungen einhergeht. Als nächstes wird unter dem Aspekt der Authentizitätsdebatte überlegt, ob Interventionen und Enhancement ‚das wahre Selbst‘ gefährden. Ich diskutiere dabei zwei Auslegungen des Begriffs: Authentizität als Selbstentdeckung und Authentizität als Selbstkonstruktion. Während dieser begrifflichen Analyse schlage ich vor, dass das Problem der Authentizität am besten beschrieben werden kann, wenn es im Rahmen von Erfüllungen funktionaler Bedingungen des ASM betrachtet wird. Diese sind die synchrone und diachrone Kohärenz sowie globale Wahrhaftigkeit. rnDer nun erarbeitete begriffliche Rahmen bietet klarere Kriterien, unter welchen die relevanten Probleme betrachtet werden können, und ermöglicht so eine Untersuchung moralischer Aspekte von Authentizität.rn
DDC-Sachgruppe: 100 Philosophie
100 Philosophy
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 05 Philosophie und Philologie
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-1215
URN: urn:nbn:de:hebis:77-41113
Version: Original work
Publikationstyp: Dissertation
Nutzungsrechte: Urheberrechtsschutz
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

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