Bitte benutzen Sie diese Kennung, um auf die Ressource zu verweisen: http://doi.org/10.25358/openscience-5477
Autoren: Bolm, Irina
Titel: D-Dimer als Prädiktionsfaktor für die zervikale Metastasierung beim Mundhöhlenkarzinom
Online-Publikationsdatum: 15-Dez-2020
Erscheinungsdatum: 2020
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: In der Literatur wurde der Zusammenhang zwischen erhöhtem D-Dimer mit fortgeschrittenem Tumorstadium, metastatischem Befall der Lymphknoten und einer verschlechterten Prognose bei zahlreichen Tumoren beschrieben. Zum Mundhöhlenkarzinom gibt es zwar Untersuchungen von Tumormarkern im Serum, die im klinischen Workflow allerdings nicht etabliert sind. Das Ziel der vorliegenden Analyse ist die Untersuchung eines Zusammenhangs der präoperativen D-Dimer-Level in Bezug auf den Lymphknotenstatus, das Tumorstadium und das Grading beim Mundhöhlenkarzinomen. Im Rahmen des Staging und der Operationsvorbereitung erfolgte stets eine Blutentnahme, die obligate Gerinnungsdiagnostik stets inbegriffen. Neben der Standard-Bestimmung (APTT, Quick, INR, Fibrinogen) wurde aus dem Überschuss das D-Dimer mitbestimmt. Im Zeitraum zwischen Mai 2011 und Februar 2012 wurden 47 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen in die Studie aufgenommen. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 67,6 Jahren (range: 34-95 Jahre), darunter 28 Männer und 19 Frauen. Die Lokalisationsverteilung zeigte vor allem ein häufiges Vorkommen des Karzinoms im Bereich der Zunge (31,91%, n = 15) und des Mundbodens (25,53%). Weiterhin wurde zum Vergleich eine gesunde Kontrollgruppe von 37 Patienten ebenfalls auf deren präoperative D-Dimer-Level untersucht. Die T1- und T2-Stadien waren mit 32% (T1) und 26% (T2) am häufigsten. Das T3-Stadium ist mit 8,51% deutlich seltener als das T4a-Stadium mit 27,66%. Das sehr fortgeschrittene T4b-Stadium war mit 4,26% äußerst selten. In der Verteilung des Lymphknotenstatus zeigte sich der N0-Status mit 45% am häufigsten. Das N1-Stadium lag bei 21 %, das N2a war im Kollektiv nicht vertreten. Das N2b-Stadium lag bei 23% und das N2c bei 11%. Im hier vorgestellten Kollektiv waren 72% mäßig differenziert; gut differenzierte lagen bei 7% und schlecht differenzierte bei 22%. Das D-Dimer der Tumorpatienten war signifikant erhöht gegenüber der Kontrollgruppe (p<0,001). In fortgeschrittenen Stadien T3/T4 zeigen sich statistisch signifikant erhöhte D-Dimer-Level (p=0,050) im Vergleich zu T1 und T2. Es zeigte sich ebenfalls eine signifikante Erhöhung des D-Dimer bei N+-Lymphknotenstatus im Vergleich zu N0 (p=0,006). Bezogen auf das Grading der Tumoren ließen sich keine signifikanten Korrelationen feststellen (p=0,137). Die Sensitivität lag bei 78,3% und Spezifität bei 75% für das D-Dimer als vorhersagender Wert für lymphatische Metastasierung. Die Inzidenz von okkulten Metastasen bei klinischen N0-Hals liegt bei ca. 25%. Nichtsdestotrotz stellen sich bei den frühen Karzinomen 70-80% als N0-Hälse heraus, sodass theoretisch die selektive Neck-Dissection eine Übertherapie darstellt, sodass ein verlässlicher Marker sicherlich zur Therapieentscheidung wesentlich mitgestalten könnte. Obwohl derzeit die selektive Neck-Dissection zum Therapiestandard gehört, könnte ein solcher Marker in Zweifels- oder Grenzfällen als Hilfestellung bei Therapieentscheidungen dienen. Das D-Dimer korreliert mit dem Tumorstadium und dem Vorliegen von Lymphknotenmetastasen. Jedoch ist zu bedenken, dass dieser Gerinnungsmarker durch multiple Vorgänge beeinflusst werden kann und somit nicht in jedem Fall aussagekräftig benutzt werden kann. Durch die Kombination des D-Dimers mit anderen potentiellen Markern könnte trotzdem ein sinnvoller Beitrag zum Staging der Patienten etabliert werden. So könnten Risikopatienten besser erkannt werden, um so therapeutische und prognostische Entscheidungen besser treffen zu können. Die weitere Validierung dieses leicht verfügbaren Parameters als vielversprechenden prognostischen Biomarker für Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen sollte in prospektiven Studien gefördert werden.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5477
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-027071b2-06b4-46a3-be0e-b0821644f4871
Version: Original work
Publikationstyp: Dissertation
Nutzungsrechte: Urheberrechtsschutz
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/?language=en
Umfang: 51 Blätter
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

Dateien zu dieser Ressource:
  Datei Beschreibung GrößeFormat
Miniaturbild
bolm_irina-d-dimer_als_pr-20201208125736033.pdf640.34 kBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen