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Autoren: Marks, Christine
Titel: Identity formation at the beginning of the twenty-first century: Intersubjectivity, art, and medicine in Siri Hustvedt’s works
Online-Publikationsdatum: 15-Feb-2011
Erscheinungsdatum: 2011
Sprache des Dokuments: Englisch
Zusammenfassung/Abstract: „Ich bin, weil du bist“ – so lautet eines der Schlüsselzitate in What I Loved, dem 2003 erschienenen dritten Roman der zeitgenössischen amerikanischen Autorin Siri Hustvedt. Die Bedeutung von Beziehung und Interaktion für die Identitätsbildung spielt eine zentrale Rolle nicht nur in diesem Roman, sondern auch in ihrem Gesamtwerk, das vier Romane, ein memoir, drei Essay-Sammlungen und einen Lyrikband umfasst. Hustvedt erforscht die Identität als ein vielschichtiges Produkt bewusster und unbewusster Verknüpfungen innerhalb der sozialen und biologischen Umwelt. Das Bewusstsein wird als eine dialogisch geprägte Entität gezeigt, dessen Identität erst durch die Beziehung auf ein Anderes geformt werden kann. Um dem Mysterium der menschlichen Identitätsfindung nachzuspüren, bedient sich Hustvedt sowohl philosophischer, psychoanalytischer, biologischer als auch kunsttheoretischer Diskurse. In ihren Romanen stellt sich die Frage nach der Erklärung von Identität als komplexe Problematik dar: Ist die Beziehung zu anderen Menschen vor allem durch unsere Entwicklung als Kind und die Nähe zu Bezugspersonen geprägt? In welchem Ausmaß ist das Empfinden von Subjektivität beeinflusst von körperlichen und unbewussten Mechanismen? Inwiefern ist die Wahrnehmung visueller Kunst eine Kooperation zwischen Betrachter und Künstler? rnDiesen und anderen Fragen geht diese Dissertation nach, indem sie Hustvedts Werk als Anlass für eine Analyse intersubjektiver Strukturen der Identität nimmt. Die Intersubjektivitätsphiloso¬phien von Hegel, Buber, Bakhtin, Husserl, und Merleau-Ponty dienen hierbei als Ausgangspunkt für die Interpretation von relationaler Identität in Hustvedts Werken. Die Dissertation konzentriert sich auf Hustvedts Darstellung der Beziehung zwischen Selbst und Anderem in der Photographie und in der Malerei, der Überschreitung von Körpergrenzen in Hysterie und Anorexie sowie der Auswirkung des Verlustes von Bezugspersonen auf die persönliche Identität. Entscheidend für den Hustvedtschen Kunstbegriff ist das Zusammenspiel von Kunstobjekt, Künstler und Betrachter. Die Grenzen zwischen Innerem und Äußeren werden aufgelöst: mal wird der Rezipient Teil des Kunstwerks, mal verschmilzt der Künstler förmlich mit seinem Objekt. Auch hier wird wiederum deutlich, dass Identität nur in Wechselbeziehung und als zwischenmenschliche Kooperation entsteht. Hustvedt betritt durch ihre einzigartige Auseinandersetzung mit den Wechselbeziehungen und fragilen Grenzen zwischen Ich und Umwelt Neuland auf dem Gebiet der literarischen Identitätsforschung, da sie ihr Prinzip des „mixing,“ des unausweichlichen Eindringens fremder Substanz in die eigene Identität, aus dem Blickwinkel dieser verschiedenen Erklärungsansätze beleuchtet. rn
“I am because you are” is a key passage in What I Loved (2003), contemporary American writer Siri Hustvedt’s third novel. It is also a recurring motif throughout all her work, which encompasses four novels, a memoir, three essay collections, and a book of poetry. In her writing, Hustvedt explores identity as a complex product of conscious and unconscious interconnections within the social and biological environment. Consciousness emerges as a dialogically formed entity, which can only obtain an identity through the perception of and the relation with an Other. On her quest of exploring the mystery of human identity formation, Hustvedt combines philosophical, psychoanalytical, biological, and aesthetic discourses. In her novels, the question of identity gives rise to a multilayered complex of questions: Are our relationships with other people above all formed through our development as a child and the presence of attachment figures? To which degree is a sense of subjectivity influenced by corporeal and unconscious mechanisms? In how far is the perception of visual art a collaboration between artist and observer? rnThe dissertation seeks to find answers to these and other questions, taking Hustvedt’s oeuvre as an occasion to investigate intersubjective structures of identity. The intersubjective philosophies of Hegel, Buber, Bakhtin, Husserl, and Merleau-Ponty serve as a point of departure for an interpretation of relational identity in Hustvedt’s works. Key aspects examined in the dissertation are Hustvedt’s portrayal of the relationship between self and other in photography and painting, the transgression of corporeal boundaries in hysteria and anorexia, and the effects of losing attachment figures on personal identity. The interaction of artist, observer, and art object is crucial for Hustvedt’s conception of art. Here, the boundaries between inner and outer are dissolved: the recipient becomes part of the artwork, and the identities of the artist and his object merge. Throughout Hustvedt’s works, identity is shown to be based on mutual relations and interpersonal cooperation. Through her unique investigations of the interconnections and fragile boundaries between self and environment, Hustvedt enters new territory in the field of literary identity research, as she illuminates her theory of “mixing,” of the inevitable penetration of identity with external substances, through these different discursive approaches. rn
DDC-Sachgruppe: 810 Englische Literatur Amerikas
810 American literature in English
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 05 Philosophie und Philologie
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-3285
URN: urn:nbn:de:hebis:77-26717
Version: Original work
Publikationstyp: Dissertation
Nutzungsrechte: Urheberrechtsschutz
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Umfang: 215 S.
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

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